Victor Hugo aus Frankreich verbannt
Von 1856 bis 1870 lebte der französische Autor Victor Hugo im Exil auf der britischen Kanalinsel Guernsey. Das von ihm damals bewohnte Hauteville House befindet sich in Guernseys Hauptstadt Saint Peter Port.
Victor Hugo wurde aus Frankreich verbannt weil er sich gegen einen Staatsstreich auflehnte, mit dem sich Napoleon Bonaparte zum Präsidenten auf Lebenszeit machte. Nachdem er aus Frankreich verbannt wurde, kaufte sich Victor Hugo mit dem Honorar für sein Werk ‚Contemplations‘ das Hauteville House. Dieses wurde um 1800 von einem britischen Korsar erbaut und hatte sich den Ruf eines Geisterhauses eingefangen. Angeblich sollte hier der Geist einer Frau spuken, die Suizid begangen hatte. Grundbesitzer durften nach dem Inselrecht nicht ausgewiesen werden und so konnte Victor Hugo bleiben.
Die Einrichtung
Als Liebhaber von Ziergegenständen und alten Möbeln suchte Hugo auf ganz Guernsey nach passenden Einrichtungsgegenständen und liess dann das Haus nach seinen Vorstellungen umgestalten: Es erhielt einen mittelalterlichen Anstrich.
Die Romane
Victor Hugo vollendete hier 1862 seinen Roman ‚Les Misérables‘, zu deutsch ‚Die Elenden‘, den er schon 1845 in Frankreich begonnen hatte. Auch ‚Les Travailleurs de la mer‘ (‚Die Arbeiter des Meeres‘), entstand in dem Hauteville House. Der Roman schildert das Leben der Küstenfischer auf Guernsey.
Hauteville House heute
1927 übergaben Victor Hugos Erben das Haus an die Stadt Paris. Heute beherbergt es das französische Honorarkonsulat. Drei seiner Räume, das Arbeitszimmer im Dachgeschoss, sowie der Garten sind Besuchern zugänglich.
Noch immer ist Hauteville House Eigentum der Stadt Paris und das Personal kommt fast ausschliesslich aus Frankreich.
In den Candie Gardens in Saint Peter Port steht eine grosse Statue von Victor Hugo wobei er auch heute noch hinaus aufs Meer in Richtung Frankreich blickt.