Tynwald, das älteste Parlament
Als ‚crown dependency‘ (autonomer Kronbesitz), ein zur britischen Krone gehörender autonomer Staat, hat die Insel Isle of Man die britische Königin Elisabeth II. als Staatsoberhaupt (als ‚Lord of Mann‘ bezeichnet) und einen eigenen Regierungschef (den ‚Lieutenant Governor‘).
Zurückzuführen ist das politische System der Insel auf die Zeit, als sie noch ein Teil des norwegischen Königreiches war. Regiert wird sie von dem Tynwald (das norwegische Wort für Parlament), einem Zweikammern-Parlament mit einem indirekt gewählten Oberhaus ‚Legislative Council‘ und einem direkt gewählten Unterhaus ‚House of Keys‘. Da der Tynwald 979 gegründet wurde, bis heute ununterbrochen besteht und durchgehend tagt, ist es das weltweit älteste Parlament.
Volksfest
Dem Parlament ist auch der grösste Feiertag des kleinen Eilands gewidmet, der ‚Tynwald Day‘.
Seit über 1000 Jahren feiern die Inselbewohner am 5. Juli (dem Mitsommertag) ihre Souveränität. Dabei steht der Tynwald im Mittelpunkt des Nationalfeiertages. Die Legislative trifft sich auf dem historischen Versammlungsplatz in St John’s.
Zum Tagesablauf gehören vor allem ein Gottesdienst in der Kirche ‚Tynwald Church‘, eine Truppeninspektion und die Verkündung der im letzten Jahr erlassenen Gesetze. Zugleich haben die Insulaner die Gelegenheit, wichtige Gesuche oder Beschwerden vorzubringen. Zum Schluss findet ein Volksfest statt.
Für Juli 2014 erhielt ich eine Einladung zu einem Urlaub auf der Isle of Man. In dieser Zeit wurde auch der Tynwald in St.John’s abgehalten.Da in diesem Jahr der 5.Juli auf einen Samstag fiel,wurde das Parlament für den folgenden Montag einberufen. Der Sohn meines Gastgebers ist einer der 4 Coroners,deshalb konnte ich das Ereignis aus der ersten Reihe verfolgen. Es war ein sehr heißer Tag,einige Leute erlitten einen Hitzschlag. Sogar ein Soldat der Royal Air Force Ehrengarde kippte vor meinen Augen um! Es ist beeindruckend, wenn die Parlamentsmitglieder samt Partner vorbeidefilieren. Die Damenhüte sind ein Augenschmaus, ebenso die weißen Perücken bestimmter Herren. Für mich war es ein erhebendes Gefühl, daß im Verlauf der Zeremonie das Lied „Lobe den Herren“ von fast allen Leuten mit großer Inbrunst mitgesungen wurde (natürlich in Englisch). Am Ende wurden noch von 7 Einwohnern verschiedene Eingaben vorgebracht, die dem Lieutenant Governor sofort vorgelegt wurden. Gelebte Demokratie! Isle of Man,sehr zu empfehlen,nicht nur wegen der Motorradrennen.
@Gottfried Pelz: Toll, dass Sie das live miterlebt haben und dies hier für unsere Leser schreiben. Vielen Dank dafür.
Im August 2015 besuchte ich zusammen mit meiner Frau, einem meiner Söhne und dessen Frau
die Scilly Islands im äußersten Süden von England. Das ist eine Gruppe von ca.140 Inseln und Felsen ,von denen 5 bewohnt sind. Diese Gegend wird auch die „Südsee Englands“ genannt und ist ein Geheimtip bei Insidern und ein Ausflugsziel für Engländer am Wochenende. Nicht einfach zu erreichen vom europäischen Festland, deshalb kein Massentourismus. Allerdings auch nicht gerade billig.Wir blieben 2 Wochen dort bei wunderschönem Wetter und guten Temperaturen um 22 Grad, auch das Wasser des Atlantik war mit 18 Grad warm genug zum Baden. Herrliche weiße Sandstrände ohne Müll, blauer Himmel und kein Mensch weit und breit! Vom Fenster unseres B&B hatten wir einen wunderbaren Blick auf den Hafen von Hugh Town auf St.Mary’s, der Hauptinsel. Auf Tresco Island gibt es einen unglaublichen Garten mit Pflanzen aus aller Welt! (Tresco Webcam) Auf der Insel St.Martin’s gibt es einen Weinberg,dort werden sehr gute Weine produziert. Jede Insel hat ihren eigenen Charackter, aber überall kann man sehr gut wandern . Höchste Erhebung ist ca.51m. Bei einer unserer Wanderungen fanden wir ein Cafe, das „Kaffehaus Salbei“. Es wird seit 2003 geführt von einer Dame aus Bayern, die sich unsterblich in die Scilly-Inseln verliebt hat. Da mein Sohn in München lebt, gab es natürlich viel Gesprächsstoff. Das Cafe hat deutsche (bayerische) Spezialitäten im Angebot,welches sehr gut genutzt wird. Für mich als Erzgebirger Geschmackssache. Rund um die Inseln liegen Hunderte von Schiffwracks aus mehreren Jahrhunderten, man kann bei Tauchausflügen viele von ihnen besuchen. Im Laufe der Zeit erfuhren wir, daß unsere Gastgeberin eine sehr bekannte Musikerin auf den Inseln ist und ihr Mann früher der Kapitän der Yacht von Lady Di war. So hatten wir natürlich viele Fragen, die geduldig beantwortet wurden. Alles in allem, die Scilly Inseln sind eine Reise wert.
@Gottfried Pelz: Die Scillys habe ich schon immer mal besuchen wollen, aber sie sind vom Kontinent tatsächlich nicht leicht zu erreichen. Danke für die Informationen.